Pädagogische Ziele/ Eingewöhnung der Kinder
Die Aufgaben unseres Kindergartens umfassen die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder, dem werden wir durch dem lebensweltbezogenen Ansatz gerecht. Das bedeutet, das Prinzip der Ganzheit wird beachtet. Ganzheitliche Pädagogik meint ganzheitliches Leben und Lernen mit den Kindern, in dem die Sinne in den verschiedenen Bereichen angesprochen und gefördert werden.
Wir führen und fördern jedes Kind gemäß seiner Entwicklung, Begabung und seinen Bedürfnissen, damit es in einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranwachsen kann. Wichtig für den Erwachsenen ist es dabei, sich in kindliche Lebensweise Hineinzuversetzen, zu versuchen diese zu verstehen und zu begreifen.
Kinder die in unserer Einrichtung neu aufgenommen werden, besuchen zuvor (mindestens einmal) gemeinsam mit den Eltern die Gruppe.
Im September findet ein Kemıenlernabend für Eltern statt die unsere Einrichtung bis Dezember besuchen werden. Im Januar findet ein zweiter Kennenlemabend statt, bei dem wir unsere Eltern bis August willkommen heißen. Basierend auf dem Berliner Eingewöhnungsmodel (Infans,1990) werden neue Kinder in den ersten Tagen/ Wochen der Eingewöhnungsphase, von einer Bezugspädagogin sehr intensiv begleitet, um eine Vertrauensbasis aufzubauen.
Wünschenswert ist es für uns, dass die Eltem ihr Kind in der Gruppe in den ersten Tagen begleiten und sich dann, je nach Persönlichkeit des Kindes und nach den individuellen täglichen Reflexionsgesprächen mit den Pädagogen, zurückziehen.
Die Eltem haben nun die Möglichkeit, in unsere Gesprächssitzecke im Turnsaal Platz zu nehmen, um noch in der Nähe zu sein. Sie können auch zu jedem Zeitptmkt anrufen oder vorbeikommen, um zu erfahren, wie es ihrem Kind geht. Die Besuchszeit in denn ersten Tagen wird individuell nach den Bedürfnissen des Kindes , der Familie und in Absprache mit den Eltern und Pädagogen abgestimmt.
Integration und Inclusion
Integration heißt die Herstellung einer Einheit, eines Ganzen. In der integrativen Pädagogik gehen wir davon aus, dass etwas fehlen würde oder unvollständig wäre, wenrı wir „Randgruppen“ nicht eingliedern würden. Integration meint Gemeinsamkeit von Lmterschiedlichen Menschen in allen Lebensbereichen der Gemeinschaft.
Dies beinhaltet einen wechselseitigen Prozess von Menschen mit und ohne Behinderung und führt zu einem Zusammenleben bzw. Zusammenleben von gleichwertigen Partnem.
Der Mensch mit Behindertmg ist nicht Objekt von Wohltätigkeiten, sondern Mitmensch, Partner und auch Gebender. Er kennt seine Vorlieben und Bedürfnisse selbst am besten.
Die Integration von Menschen mit Behinderung ist ein gesellschaftlicher Lernprozess.
Unser Pädagogischer Grundgedanke ist, jedes Kind dort abzuholen, wo es gerade steht und seine Interessen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Integration bedeutet nicht, dass die Kinder mit Behinderung bestimmten Gruppen ,,angepasst“ werden sollen und dass sie sich an die Normen , Werten und Leistungen der Kinder ohne Behinderung zu orientieren haben. Die integrative Arbeit orientiert sich nicht an den Defiziten des Kindes, sondem baut vorhandene Interessen und Fähigkeiten vordem Hintergrund der momentanen Befindlichkeit auf.
Alle Angebote und Aktivitäten werden als Anreiz ñìr die jeweilige Entwicklung des Kindes verstanden. J edes Kind kann sich jeweils so beteiligen, wie es in seinem Rahmen möglich ist. In der Kindergruppe, in der ein partnerschaftliches Miteinander in Geben und Nehmen stattfindet, werden individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten zum Erfahrungs- und Lernhintergrund.
Die integrative sowie die interkulturelle Erziehung bedeutet fiìr uns, dass ,,anders sein“ zu akzeptieren und schätzen zu lemen. Somit ist die Chance auf ein friedliches und zufriedenes Miteinander gegeben.Kinder reden nicht über Integration, sie praktizieren sie auf ihre eigene Art und Weise. Unter diesem Aspekt sollten Wir von unseren Kindem lemen und persönliche Integrationsbarrieren abbauen.
Der Grundgedanke der Integration alleine reicht nicht mehr aus. Wir möchten als System im vorschulischen Bereich, in Hinblick auf die gesellschaftlichen Vorgaben, durch Inklusion dazu beitragen, die Teilnahmchancen auf gesellschaftliche Güter und Ressourcen zu verbessern (vgl. Kreutzer, M. & Ytterhus, B., 2008)
Inklusion ist als Konzept zu verstehen und versucht alle Menschen mit Beeinträchtigungen in einen Alltag fiìr alle mit einzubeziehen. Menschen mit Behinderungen werden nicht nur in eine Welt von Menschen ohne Behinderung integriert, sondern alle Menschen in eine Gesellschaft werden angesehen als Menschen mit jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen, auf die angemessen reagiert werden muss.
Dies beinhaltet die Vision, dass die Kindergärten offen sind fiìr wirklich alle Kinder mit oder ohne Behinderung oder auffállige Kinder. Jeder Kind bekommt die individuelle Unterstützung, die es benötigt. (vgl. Vollmer, K., 2008)
Wie kann bei uns im Kindergarten, gelebt und erlebte Integration durch die Verinnerlichung gemeinsamer Werte und
Verhaltensmuster, aber auch geteilter Ansichten, Gewohnheiten und Interessen in weiterfiihrenden gesellschaftlichen Organisationsmechanismus Z. b. Schule gelebt werden?
Dies setzt eine kontinuierliche Auseinandersetzung und Anpassung von pädagogischen Intervensionsstilen voraus und nimmt eine Dimension: Die Inklusion wird zum Gegenstand unseres pädagogischen Handelns und erfordert das Mitdenken über den Kindergartenaufenthalt hinaus.
In diesem Zusammenhang ist die Familie als einflussreichster und zeitlich dauerhaftester Einflussfaktor fiìr das Leben und die Entwicklung von Kindern mit Behinderung von besonderer Bedeutung. Die Unterstützung der Eltern durch den Kindergarten orientiert sich am Lebensstil, den Werten und den Prioritäten der einzelnen Familien.
,,Inklusion beinhaltet zwingend vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung. Sie zielt darauf ab, allen Kindern Erfahrungen mit Vielfalt zu ennöglichen. Unterschiede fordem Kinder kognitiv und sprachlich heraus, wenn sie zum Vergleichen, Aufeinander beziehen, Differenzieren anregen. Sie sind der ideale Motor ür Entwicklung,wenn Gespräche darüber in einer Sprache stattfinden, die anerkennend, respecktvoll, einfach, sachlich, nüchtem und direkt ist!“ (vgl. Kobelt, D., 2008)
,,Bisher war es wichtig, dass jeder, der anders ist, die gleichen Rechte hat. In Zukunft wird es wichtig sein, dass jeder das gleiche Recht hat, anders zu sein!“
De Klerk, F.W., 1993